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Einfacher Drehtisch als DIY-Projekt

Durch einen Forenbeitrag wurde ich dazu inspiriert mal über die Möglichkeit nachzudenken, wie man einen Drehteller an einen Laser anschließen kann, um eventuell eine Serienproduktion zu schaffen. Daraus wurde eine kleine Machbarkeitsstudie, die ich in knapp 30 Minuten umsetzen konnte. Voraussetzung ist ein Mainboard, das einen Treiber für die z-Achse hat, leider haben die meisten aktuellen Mainboards diesen nicht mehr. Ältere Boards haben den Steckplatz aber meistens noch. Neuere Boards mit automatischer Z-Fokussierung sollten ihn dann auch wieder haben.

Vorgehen

Der Trick ist einfach, die automatische Z-Zustellung von LightBurn zu nutzen, um den Tisch weiterzudrehen. Man muss nur berechnen, welche Werte man benötigt, um den Tisch gezielt bewegen zu können. In meinem Fall habe ich einen normalen Schrittmotor mit 1,8° Schrittweite und einen A4988-Treiber mit 16 Mikroschritten verwendet. Damit ergibt sich eine Zahl von 3200 Schritten für eine Umdrehung (360/1,8 × 16). Da man in LightBurn nicht mit Schritten arbeitet, sondern mit Entfernungen/Millimetern, entsteht noch eine Umrechnung durch die Firmware, in der Einstellung der Schritte/mm für die z-Achse. In der Firmware habe ich dazu 80 Schritte pro Millimeter eingegeben (die Zahl kann fast beliebig gewählt werden, 80 habe ich genommen, um die Zahl der Schritte etwas zu reduzieren). Das bedeutet jetzt, dass der Teller genau eine Umdrehung macht, wenn ich der Achse sage, sie soll sich um 40 mm bewegen (40 mm * 80 Schritte/mm). Wenn man hier gerne andere Werte haben möchte, dann kann man die Schritte/mm entsprechend umstellen. In meinem Beispiel wollte ich vier Objekte auf den Tisch legen, also immer um 90° drehen, das erreiche ich so mit einer Zustellung von 10 mm für die z-Achse bei jedem Durchgang.

Testen kann man das anschließend mit folgendem Befehl:

G91 G1 Z-10 F200

In meinem Fall muss die Bewegung negativ sein, da die Firmware davon ausgeht, dass sich die Achse vom Endschalter aus gesehen nur nach unten bewegen kann. Das ist aber eine Frage der Konfiguration, wenn -10 nicht geht, dann sollte es mit 10 funktionieren.

In LightBurn muss man nun die z-Achse aktivieren, am einfachsten man aktiviert auch die relative Positionierung der Achse, weil im einfachen Aufbau auch kein Homing gemacht werden kann. In den Ebenen-Einstellungen kann man entsprechend der gemachten Einstellungen jetzt die Zahl der Drehungen mit der zugehörigen Entfernung angeben. In meinem Fall vier Durchgänge mit 10 mm z-Zustellung, ergibt 4 Objekte, die 90° voneinander entfernt liegen.

Bilder

So sah mein Testaufbau letztlich aus, ich habe es an einem Sculpfun S10 getestet.

Downloads

Hier ist die Datei, die ich für den Drehteller benutzt habe: Download. In der Mitte ist ein Loch mit abgeflachter Seite, um genau auf der Motorachse zu sitzen. Das muss entsprechend dem Motor angepasst werden.